finatra - der Online-Finanzcheck für den privaten Haushalt
- gfp Gesellschaft für Private Finanzplanung mbH (Betreiber von finatra.de) Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner im Interview -
Versicherungen gibt es viele – doch welche benötigt man wirklich? Der Online-Versicherungscheck von finatra.de soll die passende Antwort liefern. Im Interview beantwortet uns Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner einige Fragen zu dem Finanz-Tool.
Wie genau funktioniert das Konzept von finatra.de und wer kann von dem Tool profitieren?
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner: Wenn man einen typischen Verbraucher auf seine privaten Finanzen anspricht und danach fragt, wie er in Sachen Vermögensaufbau, Altersvorsorge und Versicherungen aufgestellt ist, erhält man oftmals ein Achselzucken. Erschreckend wenige haben wirklich den Überblick darüber, welchen Finanzvertrag sie mit welcher Begründung abschlossen haben und wo sie in Hinblick auf Ihre finanziellen Ziele stehen. Eigentlich ein Unding, erst recht in Zeiten von Digitalisierung und Smartphones.
Mit finatra haben wir daher ein Internet-Portal gegründet, mit dem jeder seine persönliche Rundum-Finanzanalyse stets aktuell im Zugriff haben kann. Im Fokus steht hierbei eine leicht verständliche Zusammenfassung zu jedem Finanzthema nebst „digitaler Beratungs- und Vertragsmappe“. Auf Wunsch kann auf Detailanalysen zu jedem Thema sowie auf weitere Auswertungen wie etwa eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung oder eine private Vermögensbilanz zurückgegriffen werden.
Die Profiteure stehen hierbei auf zwei Seiten: Auf der einen Seite haben Kunden mehr Transparenz sowie einen aktuellen Überblick über die eigene Finanzplanung und die persönliche Zielerreichung. Schließlich wünscht sich wohl jeder das gute Gefühl, seine persönlichen Finanzen im Griff zu haben und auch die wichtigsten Risiken bedacht zu haben. Auf der anderen Seite können Finanzberater Ihre Kunden auf fundierter Grundlage nachweislich bedarfsgerecht beraten. Damit treten sie dem Vorwurf entgegentreten, dass sie provisionsgetrieben anstatt im Kundeninteresse agieren würden. Genau diesem Vorwurf wirkt finatra insofern entgegen, weil die hiermit erstellte Finanzanalyse auf Forschungsergebnissen von ifp Institut für Private Finanzplanung an der Universität Passau basiert und damit keine Verkaufsinteressen verfolgt werden.
Was müssen Verbraucher tun, um ihre persönliche Finanzanalyse zu erhalten?
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner: Der Weg zur persönlichen Finanzanalyse funktioniert recht einfach in zwei Schritten:
1. Der Nutzer startet mit dem Ausfüllen eines kurzen Fragebogens auf www.finatra.de. Auf dieser Basis wird der Grundstein zur Finanzanalyse gelegt. Sie gibt dem Nutzer eine erste Einschätzung zum finanziellen Handlungsbedarf und wirft Fragen auf, die er im Gespräch mit einem Finanzberater klären kann und klären soll.
2. Ein registrierter Finanzberater kann diesen neutral erstellten Grundstein zur Finanzanalyse dann gemeinsam mit dem Kunden zielgerichtet und für beide Parteien transparent überprüfen und bearbeiten. Hierbei können auch Details zu vorhandenen Finanzprodukten erfasst und digitale Vertragsdokumente hinterlegt werden, so dass man seinen persönlichen „Finanzordner“ jederzeit auch auf das Smartphone oder Tablet zaubern kann.
Fallen für den Verbraucher für die Nutzung von finatra.de Kosten oder Gebühren an?
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner: Für die private Nutzung ist finatra gänzlich kostenlos. Finanzberater dagegen zahlen uns ein Nutzungsentgelt in Form einer monatlichen Softwarelizenz.
Was unterscheidet finatra von all den anderen Finanz- und Versicherungs-Tools am Markt?
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner: Einen großen Unterschied sehe ich insbesondere im Vergleich zu solchen fintech-Unternehmen, die mit der digitalen Vertragsmappe ihrer Kunden auch gleich das Maklermandat übernehmen wollen. Da vertreten wir eine klar andere Philosophie. Denn unter dem Deckmantel „digital ist besser und transparenter für den Kunden“ wird vielfach versucht, dem Kunden ein „weniger an Service und weniger an persönlicher Beratung“ still und heimlich unterzujubeln.
Ich glaube nicht daran, dass sich Kunden in der Finanzberatung zukünftig nur auf eine App und eine zugehörige Telefonhotline verlassen wollen. Ein Kundenvorteil entsteht erst in der Kombination von „Mensch“ und „Maschine“, d.h. ein persönlicher Berater, dem man vertrauen kann und der seinen Kunden obendrein die Vorteile der Digitalisierung wie etwa eine digitale Beratungsmappe offerieren kann.
Was sind in den nächsten 2-3 Jahren Ihre Ziele mit finatra?
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner: Im Internet finden wir derzeit fast ausschließlich Preisvergleichsportale und Angebote, bei denen die persönliche Betreuung durch einen Finanzberater für den Kunden entfällt. Doch Selbstbedienung mit dem Preis als Hauptentscheidungskriterium garantiert keineswegs bedarfsgerechte Lösungen.
Wir wollen eine führende Rolle einnehmen, wenn es darum geht, die Vorteile von online und persönlicher Beratung zu vereinen – dem Kunden also Transparenz und Nachvollziehbarkeit der getroffenen Entscheidung plus persönliche Betreuung durch einen Experten zu bieten. Hierfür wollen wir in den nächsten Jahren die Anzahl der Finanzberater, die mit uns zusammenarbeiten, erheblich ausbauen.
Prof. Dr. Jürgen Steiner, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit Ihrem Projekt finatra!
Bildnachweis: © gfp Gesellschaft für Private Finanzplanung mbH / www.finatra.de