chatShopper – Shopping-Inspiration via Chat
Mitgründerin Antonia Ermacora im Interview
Lust zu shoppen, aber es fehlt die passende Inspiration? chatShopper soll Abhilfe schaffen und passende Produktvorschläge liefern. Im Interview verrät uns Mitgründerin Antonia Ermacora wie das Konzept der Kaufberatung via Chat funktioniert.
Erkläre uns doch kurz und knapp einmal das Konzept von chatShopper.
Antonia Ermacora: Mit chatShopper können Kunden mobil Fashionprodukte per Chat einkaufen. Sie schreiben uns einfach über bestehende Messenger-Dienste oder unsere Android App an und unser AI-basierter Chatbot Emma sucht passende Produkte aus dem Angebot unserer Partnershops heraus.
Derzeit kann man das Shopping via Chat mit dem Facebook Messenger nutzen – habt ihr noch weitere Chat-Möglichkeiten geplant?
Antonia Ermacora: Neben dem Facebook Messenger können uns derzeit unsere Kunden auch über Telegram und unsere chatShopper App anschreiben. Sobald sich WhatsApp für die kommerzielle Nutzung öffnet, wird das auch wieder angeschlossen. Wir hatten WhatsApp sehr lange und erfolgreich, leider blocken sie im Moment alle kommerziellen Dienste. Theoretisch könnten wir auch Twitter hinzufügen, aber das ist für unsere Zielgruppe eher uninteressant. Wir sind flexibel, unser System ist so gestaltet, dass wir quasi jeden Dienst anschließen könnten, der eine offene Schnittstelle (API) hat.
Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Projekt gekommen?
Antonia Ermacora: Conversational Commerce ist in China bereits Alltag. Dort wird viel über Messenger Dienste (WeChat) geshoppt und es ist normal, eine „bag lady“ zu haben. In Deutschland bzw. Europa gab es nichts Vergleichbares, also ist es nur logisch, diese Lücke zu schließen. Wir haben uns am Anfang einfach eine Nummer geholt und die ersten Tests über WhatsApp gemacht. Schnell kamen die ersten Anfragen und wir weiteten unseren Dienst und unser Team aus. Wir stellten aber leider genauso schnell fest, dass eine persönliche Beratung durch reale Menschen gerade im Shopping Bereich finanziell schwer abbildbar ist, da hier die Margen zu klein sind. Somit war Emma der nächste logische Schritt für uns.
Wer genau sitzt eigentlich hinter eurem ChatBot Emma?
Antonia Ermacora: Emma wurde von unseren IT-Nerds Matthias Nannt und Jordan Abderrachid programmiert und wird über eine angeschlossene künstliche Intelligenz trainiert. Sie lernt somit jeden Tag dazu und macht große Fortschritte. Die Struktur von Emma wurde in den letzten Monaten mehrfach verändert, anfangs wurden die Nutzer schrittweise abgefragt, bis sie am Ende zu dem passenden Produkt geführt wurden. Schnell haben wir aber festgestellt, dass die Nutzer anders ticken und schon am Anfang alle Informationen nennen. Warum sollten wir ihn also nochmal alles abfragen, wenn wir im ersten Schritt schon sehr viel erfahren? Nun kommen die Rückfragen nur, wenn es nicht anders geht und der Kunde hat im besten Fall in wenigen Sekunden sein Wunschprodukt. Aktuell wird sie mit über 80.000 Datensätzen trainiert und bis zum Herbst erwarten wir damit 70-80% der Anfragen sinnvoll abdecken zu können.
Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Antonia Ermacora: Wir übertragen aktuell das Konzept von chatShopper mit Insurgram auf den Versicherungsmarkt, da dort die Margen eine hybride Lösung von Mensch und Chatbot ermöglichen. Zudem haben wir in unseren Tests dort sehr gutes Feedback gesammelt – der „Schmerz“ beim Abschluss von Versicherungen ist digital noch deutlich größer als beim Kauf von Hosen :-).
Antonia Ermacora, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit euren Projekten!
Mehr Informationen gibt es auf www.chatshopper.com
Bildnachweis: © chatShopper GmbH / chatshopper.com